Le ministre du Travail, de l'Emploi et de l'Immigration au sujet de la situation des immigrants

Luxemburger Wort: Wie sieht die Situation der Flüchtlinge in Luxemburg aus?

Nicolas Schmit: Die Statistiken zeigen, dass die Zahl der Asylbewerber im vergangenen Jahrzehnt zurückgegangen ist. Im Durchschnitt beantragen in Luxemburg pro Jahr 500 Personen Asyl. Von Januar bis Ende April 2010 waren es 203 Personen.

Luxemburger Wort: lm Herbst steht eine Revision des Asyl- und Immigrationsgesetzes an. Was wird sich ändern?

Nicolas Schmit: Das Asylgesetz wird kontinuierlich angepasst. Es gibt eine neue europäische Rückkehr-Richtlinie, die wir nun umsetzen müssen. Es geht dabei um eine andere Handhabung bei der Rückkehr von abgewiesenen Asylbewerbern. Außerdem soll der Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylbewerber offener werden. Laut Gesetz muss ein Asylbewerber neun Monate warten, bis er eine Arbeitserlaubnis erhält, bekommt eine Arbeitsstelle aber nur, wenn sich kein Luxemburger oder EU-Bürger für diese Stelle findet. Ein Vorschlag wäre, die Frist bis zur Arbeitserlaubnis von neun auf sechs Monate zu reduzieren. Viele Asylbewerber arbeiten ohne Arbeitserlaubnis, sind also in der Illegalität. Deshalb bin ich dafür, dass diese Menschen einen formalen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen.

Luxemburger Wort: Wie wichtig ist die Familienzusammenführung in der Asylfrage?

Nicolas Schmit: Sie ist ein wichtiger Integrationsfaktor. Zuwanderer, ob Flüchtlinge oder Migranten, müssen mit ihrer Familie zusammenleben können. Im Rahmen des Gesetzes über den freien Personenverkehr und Einwanderung sind Asylsuchende und Immigranten, was die Familienzusammenführung angeht, gesetzlich gleichgestellt.

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