Nicolas Schmit au sujet de sa fonction à la tête du ministère du Travail et de l'Emploi (interview de la série du Tageblatt "Politik ganz leicht für Kinder")

Tageblatt: Herr Schnitt, Sie sind der neue Arbeitsminister. Was hat Sie am meisten bei Ihrer neuen Aufgabe überrascht?

Nicolas Schmit: Was hat mich am meisten überrascht ...? Dass es auch im reichen Luxemburg, obwohl ich mir dessen auch schon vorher bewusst war, viele Leute gibt, die Schwierigkeiten haben, eine Arbeit zu finden, besonders auch junge Leute. Diese Zahl steigt weiter an. Das ist etwas, womit wir uns ernsthaft beschäftigen müssen. Wir sind dabei, eine Gesellschaft zu werden, in der es einigen gut und anderen nicht gut geht. Das ist nicht meine Vision für ein zukünftiges Luxemburg. Mehr Gerechtigkeit tut not.

Tageblatt: Arbeiten Sie nur in Ihrem Büro oder gehen Sie manchmal auch raus in die Betriebe?

Nicolas Schmit: Ich bin noch nicht lange hier, ich muss mich noch einarbeiten. Aber natürlich gehe ich raus. Ich verbringe zwar viele Stunden im Büro, es ist mir aber wichtig, den Kontakt mit den Menschen zu halten. Arbeit findet in den Betrieben statt! Ich will die Leute dort kennenlernen, wo sie arbeiten. Ich muss wissen, wie sie arbeiten, ich muss ihre Probleme kennen. Aber auch die Probleme der Betriebe - es sind ja die Betriebe, die Arbeit schaffen. Der Minister schafft keine Arbeit! Meine Arbeit ist es, dafür zu sorgen, dass in Luxemburg so viele Menschen wie möglich Arbeit haben und das unter den bestmöglichen Bedingungen.

Tageblatt: Wegen der jetzigen Krise ist es für junge Schulabgänger schwerer geworden, eine Arbeit zu rinden. Was wollen Sie da unternehmen?

Nicolas Schmit: Die Regierung hat einen Gesetzesentwurf angenommen, um jede Initiative der Betriebe staatlich zu unterstützen auch finanziell -, die jungen Leuten den Weg zu einer Arbeit ermöglicht. Dies betrifft junge Leute, die nicht genügend Ausbildung haben, damit sie Erfahrungen sammeln können. Dies betrifft aber auch diejenigen, die eigentlich gut ausgebildet sind und in normalen Zeiten auch eine Arbeit gefunden hätten. Ich will mit diesem Gesetzesentwurf den Weg der jungen Leute zu einer Arbeit erleichtern.

Tageblatt: Ich habe gehört, dass in Luxemburg oft Männer noch immer für die gleiche Arbeit mehr Lohn kriegen als Frauen. Warum ist das so, ich finde das nämlich total ungerecht und falsch!

Nicolas Schmit: Ich auch! Luxemburg gehört in dieser Beziehung zwar zu den fünf besten Ländern, aber die Luxemburger Privatwirtschaft kennt diese Schwierigkeiten noch immer. Beim öffentlichen Dienst ist dies nicht mehr der Fall, dort gilt: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Überall sollte es heißen gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Mädchen müssen daneben auch absolut gleiche Zugangsmöglichkeiten haben zu allen Arbeitsplätzen. Dieses Ziel müssen wir verfolgen.

Tageblatt: Oft höre ich auch, dass die Leute in Luxemburg zu viel verdienen im Vergleich zu anderen Ländern. Finden Sie das auch? Wird meine Generation später weniger verdienen als die, die heute arbeiten?

Nicolas Schmit: Ich lasse mich nicht gerne ein auf eine Debatte darüber, ob in Luxemburg zu viel verdient wird. Die Lohnstruktur ist die, die sie ist. Wir haben in Luxemburg natürlich auch Kosten, die so sind, wie sie sind. Man muss also genau vergleichen. Wenn Leute mehr verdienen als in benachbarten Ländern - und das ist in Luxemburg zweifellos der Fall -, muss man auch die Lebenskosten der verschiedenen Länder miteinander vergleichen. Wir haben in Luxemburg zum Beispiel höhere Mieten. Ich hoffe, dass wir unsere Wirtschaft modernisieren und stärken können, damit auch die zukünftige Generation gute Lebensbedingungen und das heißt auch gute Löhne - hat.

Tageblatt: Wenn Sie als Arbeitsminister einen Wunsch frei hätten, welcher wäre es?

Nicolas Schmit: Wenn ich als Arbeitsminister einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, dass es morgen keine Arbeitslosen mehr in Luxemburg gibt.

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